NoFear13
Honey, I Joined a Cult
am 06. November 2022 unter Aufbauspiel, Management, Review, Simulation, Test, Toptipp abgelegtStory:
Nachdem der letzte Kult gescheitert ist, der Anführer aber jede Menge Geld scheffeln konnte, setzt dieser sich nach dem Sturm des SOB ab. Zum Glück kennt er einen guten Arzt, der einem ein neues Gesicht beschert. So kann dieser ganz unbesorgt den nächsten großen Kult aufbauen, die einem neuen Gott huldigen und jede Menge Geld in die Kassen spülen. Bis auf dieses kurze Intro ist keine großartige Story vorhanden, das langt aber ja auch. Man selbst ist der Bauherr und Strippenzieher des Kultes und hilft dem Anführer den Kult aufzubauen. Die einzige Art von Story, die darüber hinaus vorhanden ist, ist das Motiv der Sekte, das man später auswählt.
Grafik:
Eine sehr simple 2D-Grafik, mit eher simplen Schatteneffekten. Es sind auch recht wenige Optionen vorhanden, bis auf die Auflösung ist nicht viel einzustellen. Das Spiel ist zudem auf 60 FPS abgeriegelt, was aber auch vollkommen ausreicht. Diese 60 FPS hält es dank der schwächeren Grafik auch auf jeder Kartoffel.
Sound:
Das Spiel ist grundsätzlich auf Deutsch verfügbar, hat aber keinerlei Sprachausgabe. Stattdessen haben die Figuren einfach nur Sprechblasen, die sich langsam mit Text füllen. Im Hintergrund spielt eine angenehme aber schnell eintönige Musik, die sich nur etwas durch die Musikstücke wechselt. Daneben hört man passende Geräusche wie den Wind, Straßenverkehr und Vögel, aber natürlich auch die Kultisten. Die restlichen Soundeffekte sind eher simple, geben aber ein gutes Feedback.
Steuerung:
Eine typische genretypische Steuerung, hauptsächlich mit der Maus. Es sind aber massenhaft Schnelltasten vorhanden, die auch neue belegt werden können. Die Steuerung geht so gut von der Hand und gibt keinerlei größere Schwierigkeiten auf, vor allem da man ja jederzeit pausieren kann. Es fehlen lediglich einige Bequemlichkeits-Funktionen, wie das man fertig eingerichtete Räume kaufen kann oder Räume einfach kopieren. Daneben wird leider auch nur beim Bau eines neuen Gebäudes die Maße angezeigt, will man einen Raum darin belegen muss man selber zählen. Da nützt auch nichts, dass die bevorzugten Maße im Auswahlmenü angezeigt werden, wenn man die dann selber zählen darf.
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Fahre oder Klicke auf die Taste/Button, dessen Belegung du erfahren möchtest.
Spielspaß:
Zu Beginn legt man alle Attribute seines neuen Kultes fest, dazu gehören der Namen, das Aussehen der Kultisten, das Logo und vieles mehr. Natürlich kann man auch das Aussehen des Anführers man mit einigen Optionen festlegen. Daneben legt man noch den Schwierigkeitsgrad fest, hier kann aus fest vorgegeben gewählt werden oder alles einzeln festgelegt werden. Es ist lediglich zu beachten, dass falls man es sich zu leicht macht, alle Achievements deaktiviert werden. Zu Beginn und immer wenn ein neues Spielelement eingeführt wird, erhält man ein kurzes Tutorial, was sich aber auch deaktivieren lässt. Natürlich kann man auch jederzeit frei speichern, leider sind gerade einmal 5 Speicherslots vorhanden, damit man nicht über die 100 MB für den Cloud-Speicher kommt. Im Spiel selbst baut man dann die Basis für den Kult auf. Dazu benötigt man natürlich Geld und weitere Ressourcen wie Glaube, Einfluss und PR. Die meisten Ressourcen beschafft man durch bestimmte Räume oder auf Missionen. Auch benötigt die Räume Arbeiter, entsprechend gilt es Anhänger zu Kultisten zu ernennen, die dann die Arbeit machen. Die Kultisten steigen bei der Arbeit im Level auf und erhalten dann Attributs-Punkte. Daneben erhalten sie ab und an positive oder negative Besonderheiten beim Levelaufstieg oder in Missionen. Dies lassen sich aber später in der Veränderungsseelsorge abtrainieren. Zuletzt hat jeder Kultist ein maximales Potenzial und damit Level, auch dieser lässt sich später in der Seelsorge erhöhen. Bessere Anhänger mit höherem Potenzial bekommt man mit höherer PR-Stufe, die wieder sinkt, wenn ein Anhänger den Kult verlässt.
Neue Räume und Gegenstände erhält man, wenn man nach ihnen forscht, dazu benötigt man Geld, Glaube und Einfluss. Mit all diesen Möglichkeiten versucht man eine möglichst stabile Kommune zu schaffen, in der alle glücklich sind. Dazu benötigt man Therapie-Räume, für die Anhänger, diese wollen über den täglichen Aufenthalt setzt an einer Therapie-Sitzung oder Predigt teilnehmen. Zum anderen benötigt man Schlaf, Essens-, Hygiene- und Spielräume für die Kultisten. Daneben gibt es noch einige Räume mit speziellen Vorteilen wie die Propaganda-Druckerei, die teilweise dann nur nachts betrieben werden können. Entsprechend muss man die Kultisten auch in verschiedenen Arbeitsschichten einteilen. Sollte man es nicht schaffen, alle zufriedenzustellen, kommen Demonstranten oder sogar das SOB, was im schlimmsten Fall Kultisten oder den Anführer verhaftet. Also gilt es stets darauf zu achten, den Ermittlungsdruck möglichst gering zu halten, diesen kann man dazu in Missionen oder mit der erwähnten Propaganda verringern. Insgesamt bekommt man so ein echt umfangreiches und cooles Gesamtpaket, das vor allem durch das skurrile Setting und Humor punktet. Sobald man das Allerheiligste erforscht und gebaut hat kann man ein endgültiges Motiv der Sekte auswählen und diesem nachgehen. Nach ca. 10 Stunden hat man dann sein Ziel erreicht und kann, nachdem man kurz den Abschlussscreen gesehen hat endlos weiter spielen.
Spielwelt:
Ein mittelgroßes, bis auf einige Bäume und Gebäude, leeres Gelände, das man jetzt mit Gebäuden und Objekten bebaut. Bis auf die Kultisten, Demonstraten oder dem SOB ist auch nicht viel los. Lediglich auf dem Gehweg laufen einige Passanten vorbei, die man anwerben kann. Tiere, wie Vögel sucht man vergebens auch die Pflanzen rühren sich nicht. Die Kultisten und Anhänger gehen aber dynamischen ihrem Tageswerk nach und ihr Kopf wobbelt dabei etwas. Da das Setting schon ziemlich crazy ist, nimmt es das Spiel mit dem Realismus nicht ganz so genau. Obwohl es natürlich immer verrückte Kommunen gab und teilweise, siehe Scientology, noch gibt, die genau solche verrückten Endziele verfolgen und nie erreichen werden. Insgesamt wirkt die Spielwelt so trotzdem ganz lebendig und auch realistisch, wenn man sich auf das Setting einlässt.
Fazit:
Mit Honey, I joined a Cult bekommt man ein super cooles Aufbauspiel mit einem einzigartigen Setting. Wer schon immer mal eine Kommune der 70er Jahre nachbauen wollte, kann sich hier austoben. Besonders cool sind die viele Einstellungsmöglichkeiten und die Festlegung auf ein Endziel. Das Spiel führt einen auch so nach und nach an die verschiedenen Attribute heran, sodass man sich nie überfordert fühlt. Wer ein paar Euro übrig hat, sollte auf jeden Fall zugreifen, für alle Aufbauspiele-Fans auf jeden Fall ein Must-Have in der Spielesammlung.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Kult aufbauen + Kult gestalten + Schwierigkeitsgrad frei einstellbar + freies Speichern + Umfangreich + Humor + Endziel |
– eine Sprachausgabe – fehlende Bequemlichkeits-Funktionen – begrenzte Speicherslots – deaktivieren der Achievements bei sehr geringer Schwierigkeit |
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