NoFear13
Backfirewall_
am 31. Januar 2023 unter Abenteuer, Indie-Games, Review, Rätsel, Test, Toptipp abgelegtStory:
Man spielt den Update-Assistent Elisabeth, der das neue Update auf dem System Einspielen soll. Das alte Betriebssystem ist ganz und gar nicht begeistert von dieser Aktion. Leider erstellt er aus Versehen ein Backup von sich und das Update kann ungehindert beginnen. Man führt das Update also durch und das ist auch schnell erledigt, zum Abschluss wird der Update-Assistent natürlich gelöscht. Also wandern die Wände auf einen zu, damit man zerstört wird, in dem Moment meldet sich das alte Betriebssystem im Terminal und man stoppt zusammen das Update. Es gilt jetzt das alte Betriebssystem wiederherzustellen, dazu muss man aber erstmal das System neu starten. So muss man in allen Apps für möglichst viele Fehler sorgen, damit das Handy hoffentlich neu startet und das alte Betriebssystem wiederhergestellt wird. Die Story hat eine ganz nette und spannende Wendung, die auch ein alternatives Ende bietet.
Grafik:
Eine sehr simple 3D-Grafik, die sehr comichaft ist. Bis auf die allgemeine Qualität und das Abstellen des nervigen Chromatischen Filters, kann man auch nicht viel einstellen. Das Spiel verfügt über eher simple Schatteneffekte, sieht durch den comichaften Look ganz O.?K. aus. Man selbst verfügt, wie bei Unity-Spiel üblich, über keinerlei Schatten. Die Objekte sind allerdings schon sehr kantig und die meisten Oberflächen haben kaum Struktur. Wirklich stören tut das alles nicht, das Spiel ist aber weit weg vom aktuellen Stand der Technik. Dafür läuft es auf fast jeder Kartoffel mit maximalen FPS. Bis auf gelegentliche Lade-Ruckler, die kurzzeitig ein paar FPS verlieren lassen, läuft das Spiel flüssig.
Sound:
Das Spiel ist grundsätzlich auf Deutsch verfügbar, hat aber nur eine englische Sprachausgabe. Die englischen Sprecher sind aber sehr gut und bringen die Stimmung auf den Punkt, außerdem verfügen sie über einen herausragenden Wortwitz. Die Untertitel und das ganze Spiel sind zudem sehr gut übersetzt und geben keine Probleme auf, so kann auch jemand der dem Englischen nicht zu 100 Prozent mächtig ist gut folgen. Im Hintergrund spielt eine zur Situation passende Musik. Daneben hört man passende Geräusche, wie ein Telefon das klingelt und andere Bürogeräusche. Später hört man das mechanische Geräusch der Firewall und anderer System-Einheiten. Daneben gibt es ein allgemeines Grundrauschen, dadurch ist es zu mindestens nie wirklich völlig still. Sowohl das Betriebssystem, als auch andere Soundeffekte, kommen stets aus der passenden Richtung. Die Soundkulisse ist insgesamt recht gut und gibt auch ein gutes Feedback.
Steuerung:
Das Spiel startet und in den ersten Auswahlmenüs ist kein Maussupport vorhanden. Das ändert sich allerdings recht schnell und das Spiel steuert sich ganz typisch. Durch die Doppelbelegung auf E und den Mausklick gibt es auch keine Schwierigkeiten beim Interagieren. Die Steuerung kann zudem völlig frei angepasst werden, bis auf die Kamerasteuerung mit der Maus. Auch die Tasten, die man erst im Finale des Spiels braucht, sind fest vorgegeben. So geht das Spiel ganz gut von der Hand und gibt bei den stressfreien Rätseln keine größeren Schwierigkeiten auf.
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Spielspaß:
Das Spiel startet schon einmal auf der Meta-Ebene, so stellt man die Lautstärke ein und wird auf das Auto-Save-Feature hingewiesen. So durchbricht das Spiel von Anfang an die vierte Wand. Leider landet man so auch nie im Hauptmenü und muss erstmal ESC drücken um nochmal feintunen was nicht abgefragt wurde. Auch weist das Auto-Save-Feature darauf hin, dass kein freies Speichern möglich ist. Das Spiel beginnt mit simpleren Tutorials die in die 4 Grundfunktionen die auf den Tasten 1 bis 4 liegen einführen. So löst man erstmal ganz simple 2D-Rätsel, die keine Schwierigkeiten aufgeben. Mit diesem Grundwissen beginnt das eigentliche Spiel, dort bekommt man nach und nach die Funktionen wieder als Cheat-Codes. Damit löst man dann Rätsel in der 3D-Welt, falls man dort nicht weiter kommt, hilft eine im Level vorhandene Gummiente. Daneben gibt es wieder allerlei sinnlose Sammelobjekte, die keinerlei Spielwert haben. Nach ca. 4 bis 6 Stunden ist man durch, je nachdem ob man das endgültige Ende erreicht. Dann erfährt man auch, welche alternativen Entscheidungen es gegeben hätte. Bis auf die zwei alternativen Enden für die man sich ganz zum Schluss entscheidet, haben die anderen keine Auswirkung. Das Ende ist relativ einfach erreichbar, sowohl durch das Tippsystem als auch das die Rätsel logisch sind. Außerdem ist das Spiel nie wirklich langweilig da man wirklich vor jedem Level die neuen Fähigkeiten bekommt.
Spielwelt:
Ein unordentlich gestaltetes Büro, dass das Betriebssystem darstellen soll. An jeder Ecke sind defekte Gerätschaften oder veraltete „System-Pakete“ wie AES-128. Das Spiel hat zudem einen herausragenden Humor und Wortspiel, gerade wenn man sich mit der Materie etwas auskennt. Die Realität sollte man zwar nicht auf die Goldwaage legen, es ist ja einfach nur skurrile, wenn sich das alte Betriebssystem gegen ein Update wehrt. Sobald dann das Update beginnt, findet man sich in sterilen Gängen wieder. Die sehr bald in verschiedene passende Umgebungen wie den Papierkorb enden, der voller alter Bytes und anderen Müll ist. Alle Umgebungen sind unterschiedlich gestaltet und haben jede Menge Details. Außerdem stellen sie immer authentisch eine App nach und haben entsprechende Funktionen. Auch ist immer recht viel los, obwohl die meisten NPCs nur dumm herumstehen und simple Tätigkeiten nachgehen. Insgesamt wirkt die Spielwelt aber für ein Betriebssystem recht realistisch und durchbricht regelmäßig die vierte Wand.
Fazit:
Backfirewall_ ist ein ganz nettes Spiel im Stil von Portal, Stanley Parable und ähnlichem. Die Idee das man innerhalb eines Betriebssystem einen Update-Assistent spielt, ist aber neu und einzigartig. Auch die ganzen Apps als NPCs darzustellen ist lustig und verschiedene Fehler zu erzeugen, um einen Neustart zu erzwingen und das Betriebssystem zurückzurollen. Dazu kommt ein erstklassiger Humor gepaart mit logischen und motivierenden Rätseln. Besonders die Story nimmt eine ganz nette Wendung und unterhält die 6 Stunden Spielzeit bis zum Schluss.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Lösungshilfe + Humor + alternative Enden + Entscheidungen + einfach |
– kein freies Speichern – keine deutsche Sprachausgabe – Sammelobjekte |
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