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LOST EMBER – VR Edition
am 19. Juli 2022 unter Abenteuer, Indie-Games, Review, Test, Toptipp, VR abgelegtStory:
Man spielt einen Wolf, der einer verwirrten Seele in die Stadt des Lichts helfen möchte und andere Tiere übernehmen kann. Die verlorene Seele scheitert an einer Barriere rund um den Bereich. Wie sich herausstellt, ist man selbst eine verglühte Seele, die aus der Stadt des Lichts verbannt wurde. Durch die Aufarbeitung seiner Vergangenheit kann man die Barriere immer weiter erhöhen. Man erlebt eine spannende Geschichte rund um die Vergangenheit einer jungen Frau, die irgendetwas zwischen Mörderin und Robin Hood war. Das Spiel ist eine emotionale Achterbahnfahrt mit einer sehr guten Wendung.
Grafik:
Die Grafik ist ganz ordentlich und gerade in VR sehr beeindruckend. Wer die Motion-Sickness vermeiden möchte, sollte als ersten V-Sync deaktivieren, dieses beschränkt das Spiel auf 60 FPS, was für VR deutlich zu wenig ist. Es sind tolle Schatteneffekte vorhanden und die Tiere haben realistische Felle. Allerdings sind manche Texturen doch recht flach. Die Kamera ist etwas zu nahe an den Tieren, was gerade bei kleineren Tieren dazu führt, das man sehr Nahe am Boden ist. Am aller schlimmsten sind aber die Zwischensequenzen, hier wird das gleiche Bild auf beiden Augen gezeigt, was zu hässlichen Doppelbildern führt. Auch der Begleiter ist nur ein 2D-Asset was man in VR deutlich merkt.
Sound:
Im Hintergrund spielt eine angenehme Musik, die sich der Situation anpasst. In einigen Situationen bekommt man großartige und emotionale Songs zu hören. Daneben hört man den Wind, das Wasser oder die verschiedenen Geräusche der Tiere. Das Spiel ist auf Deutsch verfügbar und die Sprecher sind sehr gut. Die restlichen Soundeffekte sind ebenfalls gut und geben ein gutes Feedback.
Steuerung:
Das Spiel kann leider nicht, wie auf der Produktseite fehlerhafterweise angegeben, mit den Bewegungskontrollern gespielt werden. Stattdessen muss man weiterhin wie synchron zum normalen Spiel mit Maus und Tastatur spielen. Entsprechend spielt man das Spiel auch im Sitzen und steuert nur die Kamera mit dem Kopf. Die Steuerung ist aber genretypisch und geht hervorragend von der Hand. Lediglich sind einige Tasteneinblendungen in VR kaum zu lesen. Außerdem sind einige falsch, so zentriert man mit R die Kamera und rammt nicht wie angegeben irgendwelche Mauern. Das Rammen von Mauern kann man via STRG machen. Immer wenn man ein neues Tier übernimmt, erhält man zudem ein kurzes Tutorial, wie man das Tier genau steuert. Man hat einige VR-Einstellungen, die den Motion-Sickness entgegenwirken sollen, so kann man einstellen, dass ein Rahmen ums Spiel gezogen wird und ähnliches.
Spielspaß:
Im Grunde ist das Spiel ein Walking-Simulator. So läuft man durch die Gegend und erlangt an den Lagerfeuern Erinnerungen aus der Vergangenheit. Nervig und sinnlos sind allerdings die Sammelobjekte in Form von Pilzen und Relikte. Die Besonderheit des Spiels ist es, dass man sich als Seelenwanderer die Tiere, die man trifft, übernehmen kann. Das ist auch notwendig um in kleinere Löcher zu kommen oder per Vogel Abgründe zu überwinden. Das Spiel ist sehr Story-Getrieben, Ziel ist es eine schöne Geschichte zu erleben, es sind keine Kämpfe oder ähnliches vorhanden. Die Weg-Führung ist oftmals nicht optimal, zwar kann man den Begleiter mit F nach Hilfe fragen, wenn man aber den Weghinweis nicht rafft, hat man Pech. Es ist unverständlich warum der Begleiter nicht einfach vorausfliegt und uns so den Weg weist. Ab und an kommt es mal zu einem Bug, wie das bestimmte Tiere nicht da sind, wo sie sein sollten, oder man bei einem Absturz nicht an die richtige Position gesetzt wird und vom Checkpoint neu starten muss. Das Spiel speichert nur automatisch, ein freies Speichern ist nicht möglich. Man kann aber alle bereits durchgespielten Kapitel erneut spielen. Für das gesamte Spiel benötigt man ca. 4 Stunden, dann reicht es aber auch und das Ende zieht sich eh schon. Trotzdem wird man mit einer tollen End-Szene belohnt und man sollte die kurze Durststrecke unbedingt überwinden.
Spielwelt:
Eine große Spielwelt die mit schlauchartigen Wegen verbunden ist. Die einzelnen Abschnitte sind abwechslungsreich gestaltet und kommen doch aus einem Guss. Die Pflanzen bewegen sich im Wind und die Tiere gehen ihren Geschäften nach. Auch wenn man die Tiere übernimmt, kann man mit den Tasten 1 bis 3 sinnlosere Tätigkeiten der Tiere steuern. Die Spielwelt wirkt äußerst realistisch und lebendig auch die Story hat keinerlei Logikfehler und erschließt sich. Lediglich wie die zweite Seele genau gestorben ist, wird leider nicht erklärt. Auch wird nicht ganz klar, warum man jetzt genau den Wolf spielt.
Fazit:
Nehme das alte Spiel und setze einen VR-Modus darauf, das hat hier fast gut funktioniert. Das Spiel ist hervorragend und sieht in VR beeindruckend aus. Allerdings merkt man dem Spiel schon an, dass es nicht für VR gedacht war. Wo ist die Kamera verdammt nahe an den Figuren und das Ganze ist eine Härte-Probe für Leute mit Motion-Sickness. Man hängt halt direkt dran und wenn das Spiel mal nicht ganz so flüssig läuft dann kommt es einem selbst hoch. Auch sind einige Kamerafahrten in den Erinnerungsszenen schon echt hart für den Magen. Da das Spiel genau den gleichen Inhalt liefert, ist es aber für die Besitzer des normalen Spiels kostenlos und wer die VR-Edition kauft, erhält das normale Spiel und umgekehrt. Das ist genau wie man es sich erhofft und sehr fair vom Entwickler. Da das Spiel eine hervorragende Story liefert und ein einzigartiges Spielerlebnis ist, lohnt ein Kauf daher unbedingt. Wer dann nicht mit dem VR-Modus klarkommt, kann das Spiel immer noch normal spielen. Allerdings sind die Save-Games getrennt voneinander, weswegen man dann nochmal neu starten muss.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Story + Grafik + einzigartiges Spielerlebnis |
– Sammelobjekte – keine Einbindung der Bewegungskontroller – starke Motion-Sickness – kein freies Speichern – Save-Games werden nicht mit normaler Version geteilt – Zwischensequenzen mit Doppelbildern |
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