NoFear13
Not For Broadcast
am 06. März 2022 unter Indie-Games, Review, Simulation, Test abgelegtStory:
Man spielt den neuen Cutter eines Live-Nachrichten-Senders. Es waren gerade Wahlen und der Fernsehsender berichtet live. Du bist für den Schnitt und die technischen Probleme verantwortlich. Nebenbei musst du dich noch um dein Privatleben kümmern und die entsprechenden Probleme deiner Familie. Im Job kann man dann die Stimmung der Bevölkerung für die Partei beeinflussen, indem man die entsprechenden Einspieler, Werbung oder Ausschnitte wählt. Bleibst du Neutral, Pro-Regierung oder gehörst du der Revolution an. Alles das liegt in deiner Gewalt, aber denk dran, dies könnte auch Auswirkungen auf dich und deine Familie haben. Die Story von Not For Broadcast ist, zumindest was den Fernsehteil und die Geschehnisse die darin gezeigt werden angeht, sehr spannend. Die privaten Geschehnisse sind aber weniger spannend und kaum von Bedeutung.
Grafik:
Eine Mischung aus 3D-Umgebung und Realfilm-Szenen, die man in seinen Bildschirmen sieht. Die Grafik ist in Ordnung, die 3D Welt ist aber nicht ganz auf dem aktuellen Stand der Technik. Es sind zwar einige Schatteneffekt vorhanden, aber insgesamt nichts besonders.
Sound:
Das Spiel hat nur eine englische Sprachausgabe. Die Sprecher und damit gleichzeitig auch Schauspieler sind aber sehr gut und wirken richtig authentisch. Das Spiel ist aber zumindest textuell auch auf Deutsch verfügbar, entsprechend sind deutsche Untertitel vorhanden. Die Hintergrundmusik in den privaten Szenen und im Menü ist angenehm und passt sich etwas der aktuellen Situation an. Leider sind die privaten Szenen nicht vertont und man bekommt alles in Textform serviert. Die Fernsehsendung ist dagegen hervorragend vertont und auch die Musik-Stücke die vorkommen sind gut, wenn man natürlich die Musikrichtung mögen muss. Es kommen aber alle möglichen Musikrichtungen vor, wie man es halt von einer TV-Show erwartet. Auch sonst ist der Sound vom Schaltpult, oder wenn vor dem Fenster Action ist, sehr authentisch und gut.
Steuerung:
Das Spiel kann komplett mit der Maus gesteuert werden, hat aber auch einige Schnelltasten um z.B. die Bildschirme auszuwählen. Dies ist auch auf den höheren Schwierigkeitsgraden unbedingt notwendig. Diese Schnell-Tasten können frei belegt werden.
Spielspaß:
Zu Beginn wählt man einen Schwierigkeitsgrad. Dieser Schwierigkeitsgrad kann frei eingestellt werden, so kann man entscheiden ob automatisch zensiert wird und automatisch Schlagzeilen-Titel gewählt werden. Auch können die zu behebenden Störungen in ihrer Schwierigkeit gewählt werden, oder gar deaktiviert. Auch legt man fest wie schnell das Publikum bei Fehlschnitten abspringt. Im Spiel selbst übernimmt man dann die Regie eines Live-Fernsehsenders. So muss man die richtige Kamera wählen und drauf achten das immer der Sprecher im Bild ist. Daneben gilt es wie im englischsprachigen TV üblich die Kraftausdrücke zu zensieren. Außerdem kann es zu technischen Problemen kommen, die man schnellstmöglich zu beheben hat. Ab der zweiten Sendung muss man wenn die Themen der Folge vorgestellt werden ein passendes Titelbild wählen. In den späteren Folgen muss man dann Klatscher und Lacher einspielen. Außerdem muss man rechtzeitig in die Werbung schalten und kann diese sogar auswählen. Nach jeder Sendung erhält man eine Auswertung wie gut man war.
Auch kann man sich danach die geschnittene Sendung anschauen oder sogar alle anderen Kameraeinstellungen, um noch ein paar Details entdecken zu können. So kann man schon mal Gesichtsentgleisungen entdecken, wenn die Leute denken sie sind nicht im Bild. Auch wird massig hinter den Kulissen gelästert und über die Sendung diskutiert. Zwischen den Sendungen gilt es immer das eigenen Privatleben zu managen. Je nachdem wie gut man die Sendung gestaltet hat, ändert sich hier der Finanzstatus. Hier muss man auch Entscheidungen treffen, die in kleinen Texten am rechten Bildschirmrand erzählt werden. In jeder Sendung ändern sich auch etwas die Funktionen und Anforderungen, so dass das Spiel nicht langweilig wird. So hat man mit jeder Sendung etwas mehr Macht die Stimmung der Zuschauer zu beeinflussen. Leider kann das Spiel nicht frei gespeichert werden, es wird aber nach jedem Kapitel automatisch gespeichert. So kann man dann im Lade-Menü ab einem bestimmen Kapitel starten. Es gibt insgesamt 14 Epiloge ein kompletter Spieldurchlauf dauert ca. 5 – 10 Stunden. Wer also alle Epiloge sehen möchte hat einiges zu tun. Den meisten Spielern wird es wohl trotzdem nach 1 – 2 Durchläufen langen. Vor allem, da die letzten Sendungen extrem langwierig und langweilig sind.
Spielwelt:
Die Regie ist mit einigen netten Details ausgestattet, am Fenster laufen ständig Personen vorbei. Auch die eigene Wohnung hat nette Details. Das private Leben wirkt aber aufgrund, dass es nur Textuell und mit Symbol-Szenen erzählt wird nicht sehr tief. Hier wären ebenfalls sprechende Charaktere gut gewesen um den Spieler in die Handlung einzubinden. So wirkt gerade das private Umfeld sehr statisch und leblos.
Fazit:
Ein Cutter zu sein macht keinen Spaß? Falsch gedacht, Not For Broadcast beweist genau das Gegenteil. Wer einfach nur den tollen Humor genießen will kann alles stressige in den Schwierigkeitsgraden deaktivieren und sich drauf konzentrieren die richtige Kamera auszuwählen. Durch den tollen Humor ist Not For Broadcast ein wirklich gelungenes Spiel geworden, das richtig Spaß macht. Das Spiel schneidet aber auch sehr ernste Themen an und ist daher für sensible Leute nicht geeignet, davor wird aber explizit beim Start gewarnt. Leider lässt das Spiel gerade in den letzten Episoden der Fernsehsendung stark nach, diese sind meist einfach nur nervig. Bis dahin hat man aber auf jeden Fall ein tolles Spielerlebnis.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Entscheidungen + Regie + Story + Humor + viele Funktionen + 14 Epiloge |
– Privatleben wird nur textuell erzählt – nur Symbolbilder im Privatleben – kein freies Speichern – letzten Sendungen sehr langweilig |
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