NoFear13
Disco Elysium – The Final Cut
am 17. Februar 2022 unter Abenteuer, Indie-Games, Review, Rollenspiel, Test abgelegtStory:
Man wacht völlig besoffen und ohne Erinnerung in einem Motel auf. Im Hirn spuken einen verschiedene Stimmen die einem raten was man zu tun und lassen hat, diese bekleiden einen durchs ganze Spiel. Schnell erfährt man, dass man wohl ein Polizist ist und trifft am Ausgang des Motels seinen Kollegen. Von diesem erfährt man das im Hinterhof ein Mann an einem Baum erhängt wurde. Man selbst ist der ermittelte Polizist. Es gilt jetzt also zu Ermitteln, wer man selbst ist und was es mit dem toten Mann auf sich hat.
Grafik:
Die Grafik ist einigermaßen zu ertragen, es sind einige nette Schatteneffekte vorhanden. Die Charaktere sind sehr kantig. Die ganze Spielwelt wirkt eher wie ein undeutlich gemaltes Gemälde. Das Spiel wird aus der Iso-Perspektive gespielt.
Sound:
Die Hintergrundmusik ist angenehm, wird aber schnell eintönig. Das Spiel wurde komplett auf Englisch synchronisiert. Die Sprecher sind durchwegs sehr gut. Für deutsche Spieler wurde der Final Cut komplett ins Deutsche übersetzt. Entsprechend sind jetzt alle Dialogoptionen, Untertitel und das komplette Menü in Deutsch verfügbar. Der restliche Sound ist in Ordnung, man bekommt gutes Feedback. Lediglich einige Soundeffekte ignorieren die konfigurierte Lautstärke was immer mal wieder zu viel zu lauten Effekten führt.
Steuerung:
Das Spiel wird genretypisch hauptsächlich mit der Maus gesteuert. Es sind einige Schnelltasten verfügbar, diese können aber nicht frei belegt werden. Damit man alle interaktiven Objekte findet, kann man sich diese mit Tab oder der rechten Maustaste anzeigen lassen.
Spielspaß:
Zu Beginn wählt man eine Persönlichkeit, welche die Start-Attribute festlegt. Man kann wahlweise auch die Attribute selbst festlegen. Danach bestimmt man seine erste Spezialisierung, je nachdem wie man die Attribute gewählt hat können bestimmte Spezialisierungen nur bis zu einem bestimmten Punkt erlernt werden. Im Spiel selbst läuft man durch die Spielwelt und interagiert mit der Umgebung. Immer wieder muss man für bestimmte Aktion Würfeln, wie gut man für einen Erfolg würfeln muss, legen die Spezialisierungen fest. Auf diese Art und Weise sammelt man Erfahrungspunkte und kann so die Spezialisierungen steigern. Um Spezialisierungen über die Hauptattribute hinaus zu steigern helfen bestimmte Gedanken, die man verinnerlich kann. Solange man diese verinnerlicht bekommt man aber Minuspunkte auf einige Spezialisierungen, außerdem dauert das ganze eine gewisse Zeit. Danach bekommt man die entsprechende Vorteile der Gedanken.
Um weitere Gedanken zu verinnerlichen muss man entweder neue Gedanken-Plätze freischalten, oder alte Gedanken verwerfen. Beides kostet ebenfalls Erfahrung. Ein großer Vorteil ist ,dass man das Spiel jederzeit speichern kann. Auf diese Art und Weise kann man Würfelmissgeschicke schnell rückgängig machen. Im Spiel kann der Held auch sterben, zum Beispiel wenn man jemanden zu sehr auf die Nerven gefallen ist und dieser einen erschießt, in diesem Fall scheitert das Spiel sofort. Zusätzlich verfügt man über zwei Lebensbalken: Leben und Moral. Moral sinkt wenn man Mist baut, das Leben wenn einem z.B. durch schlechtes Würfelglück ein Missgeschick passiert. Sinkt einer der beiden Balken zu stark scheitert das Spiel ebenfalls, hier kann man aber mit entsprechenden Heilgegenständen dagegengewirkt werden. Beide füllen sich zudem, wenn man schläft, komplett wieder auf.
Weiß man im Spiel mal nicht weiter, kann man im Tagebuch nachschauen was man gerade für Aufgaben hat, hier stehen dann meist auch in der Beschreibung hilfreiche Tipps. Neben der Hauptermittlung kann man bei Gesprächen auch immer wieder kleine Nebenermittlungen ergattern, die einem zusätzliche Erfahrungspunkte und Geld bringen. Geld ist ein wichtiger Punkt, dieses kann man überall in der Stadt finden und wird benötigt um bestimmte missionswichtige Gegenstände oder Heilgegenstände zu bekommen. Ist man mal knapp bei Kasse hilft Flaschensammeln, das Ausstellen von Strafzetteln oder der Weg zum Pfandhaus. Ebenso muss man sein Zimmer bezahlen, später bekommt man aber eine kostenlose Unterkunft. Auch das Zeit-System des Spiels spielt eine wichtige Rolle, manchmal muss Zeit vergehen bis andere Charaktere Informationen finden, oder sich beruhigt haben. Bestimmte Aufgaben können auch nur zu bestimmten Zeiten erfüllt werden, auf beides wird man aber im Tagebuch hingewiesen. Im Verlauf der Geschichte bekommt man eine Karte der Stadt, diese ist aber völlig nutzlos, da nichts markiert wird und auch nur der ungefähre Aufbau der Stadt dargestellt wird. Eine Schnellreise ist zwar vorhanden, funktioniert aber ab irgendeinem Punkt plötzlich nicht mehr. Die Schnellreise ist aber, aufgrund der Größe der Stadt, nicht wirklich notwendig. Nach ca. 15 Stunden hat man dann alles erlebt, was das Spiel bietet und ist mit allen Ermittlungen durch.
Spielwelt:
Die Spielwelt wirkt trostlos und sehr dreckig. Es sind Wettereffekte wie Schnee und Regen vorhanden, der Schnee bleibt auch etwas liegen. Einige Gegenstände und die Pflanzen wiegen im Wind. Die Stadt wirkt trotzdem leblos, die Einwohner stehen auf fest vorgegebenen Positionen den ganzen Tag herum. Das Spiel verfügt über einen dynamischen Tag- Nacht-Wechsel, Einwohner die nicht mehr im Blickfeld sind verschwinden Nachts, die meisten Gebäude können Nachts nicht betreten werden. Das Spiel hat eine Open-World die aber nicht allzu groß ausgefallen ist.
Fazit:
Disco Elysium hat viele Spielelemente die es Einzigartig machen, hätte man noch ein paar mehr Hilfselemente wie eine bessere Karte eingebaut könnte man es bedingungslos empfehlen. So ist das Spiel nur für Rätsel- und Adventure-Fans geeignet, die gerne frei die Welt erkunden. Der Mordfall und die seltsamen Charaktere lassen einen auf jeden Fall dran bleiben, wenn man sich mal mit dem Spiel angefreundet hat. Ob man für gerade einmal 13 – 15 Stunden in denen man wirklich alles erlebt hat, da es keine alternativen Enden gibt, 40 Euro ausgeben möchte, muss jeder selbst wissen.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Hotspotanzeige + Entscheidungen + freies Speichern + Tagebuch mit aktuellen Aufgaben + viele Nebenaufträge + Story |
– Grafik – nutzlose Karte – kleinere Bugs |
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