NoFear13
Life is Strange Remastered Collection
am 05. Februar 2022 unter Abenteuer, Review, Test abgelegtVorwort:
Wir nehmen uns hier die komplette Collection vor, sowie sie auch überall verkauft wird. Es bleibt dann jedem überlassen ob er die Spiele in der geschichtlich korrekten Reihenfolge, also erst „Before the Storm“ und dann Life is Strange spielt, oder in der umgekehrten Reihenfolge, also der in der die Spiele erschienen sind. Wir haben uns für letztere Variante entscheiden und berichten im Story-Part entsprechend in dieser Reihenfolge. Wer die Story allerdings nicht kennt, dem empfehlen wir die geschichtlich korrekte Reihenfolge zu wählen, da man nach der Hauptgeschichte die Charaktere aus einem anderen Winkel sieht und nicht wirklich mit den Augen von Chloe rangeht. In der geschichtlich korrekten Reihenfolge werden weniger die Charaktere aus der Hauptstory verwendet und man kennt nur Rachel zu 100%, was das Verhalten von Chloe noch besser erklärt.
Story:
Man spielt die Schülerin Max, die Visionen von einem Sturm hat, der die Stadt Arcedia dem Untergang weiht. Neben diesen Visionen hat sie die Fähigkeit die Zeit zurückzuspulen. Vor einiger Zeit ist eine Mitschülerin Rachel verschwunden, man trifft auf Chloe, eine alte Freundin und die beste Freundin von Rachel. Gleich zu Beginn wird Chloe von einem Mitschüler Nathan tödlich mit einer Schusswaffe getroffen und Max verhindert diese Geschehnisse. Chloe und Max sind schnell wieder beste Freundinnen und reden über Kindertage, trotzdem nimmt es Chloe Max übel, dass sie sich nie gemeldet hat. Auf dem Weg die Stadt zu retten und hinter das verschwinden von Rachel zu kommen, stößt man auf harte Themen wie Mobbing, Selbstmord, Gewalt, etc., erfährt aber auch oftmals was hinter den Taten steckt. „Before the Storm“ hingegen erzählt die Vorgeschichte, also wie sich Rachel und Chloe kennengelernt haben. Hier spielt man Chloe und hat nicht die Fähigkeit, die Zeit zu manipulieren. Chloe und Rachel lernen sich also kennen und Schwänzen die Schule, auf einem Aussichtspunkt entdeckt Rachel wie ihr Vater eine fremde Frau küsst. Nur was hat es mit dieser Frau auf sich?
Grafik:
Eigentlich sollte man bei einem Remastered gerade eines so jungen Spiel erwarten, dass man dies auf den neusten Stand der Technik bringt. Die Grafik ist aber lediglich in Ordnung und zum Original nur leicht verbessert. Man merkt, dass auf größerer Entfernung viele Details verloren gehen. Das schlimmste sind die Zwischensequenzen, die in deutlich schlechterer Grafik vorhanden sind. Breitbildformate werden ebenfalls nicht unterstützt, hier findet man im Steam-Guide einige Guides die aber nicht alle Probleme zu 100% lösen.
Sound:
Das Spiel verfügt nur über eine englische Sprachausgabe, die Sprecher sind ausgezeichnet. Deutsche Untertitel sind vorhanden, die Untertitel sind aber im Hauptspiel etwas Bugie und stattdessen erscheinen die Keys der Untertitel. Es ist sehr Schade das man dem Remake keine deutsche Sprachausgabe spendiert hat. Der Sound wurde, wenn überhaupt, nur trivial überarbeitet, ist aber immer noch sehr gut. Die Musikauswahl ist hervorragend. Die Umgebungssounds sind realistisch und sorgen für eine ausgezeichnete Atmosphäre.
Steuerung:
Man kann die Tasten völlig frei belegen. Die Steuerung ist aber vollkommener Standard und sollte für jeden problemlos funktionieren. Ein voller Maussupport ist natürlich vorhanden. Was etwas komisch ist, ist dass man in „Before the Storm“ die Aktionsauswahl mit WASD trifft, im Hauptspiel dies mit der Maus tut, hier hätte man das ganze für das Remake vereinheitlichen oder Auswählen lassen können was man bevorzugt. Barrierefreiheitsoptionen, die mittlerweile in den Nachfolgern vorhanden sind, fehlen hier ebenfalls komplett. Auch hier hat man also keine Verbesserungen im Remaster vergenommen.
Spielspaß:
Gleich zu Beginn stößt man auf die Sammelobjekte, in Form von Objekten, von denen man Fotos macht. Die meiste Zeit im Spiel trifft man Entscheidungen, auch darüber wann es sinnvoll ist die Zeit zurück zu spulen. Oftmals im Spielverlauf verliert Max die Kontrolle über ihre Fähigkeit, so dass man an einer Stelle mit den Entscheidungen leben muss. Die Entscheidungen ändern aber nichts am grundsätzlichen Spielverlauf, sondern haben nur Auswirkungen innerhalb. Zum Schluss kann man zwischen zwei alternativen Enden wählen, egal wie man sich vorher entschieden hat. Wenn man sich nicht in Dialogen befindet, sucht man Objekte und erfüllt kleine Aufgaben, das Spiel ist daher mehr interaktiver Film als Spiel. Es wird immer noch nur automatisch gespeichert, man kann bereits abgeschlossene Kapitel erneut spielen, oder im Sammlermodus die Sammelobjekte sammeln. „Before the Storm“ spielt sich ähnlich, bis auf die Zeit-Manipulation, dafür gibt Chloe Wiederworte und kann so jemanden überzeugen. Das ist ein kleines Wortgefecht, indem es gilt die passende Wiederworte zu geben. Sammelobjekte sind hier Graffiti, die man an bestimmten Stellen hinschmieren kann. Bei beiden Spielen sind alle Episoden + die Bonusepisode bei „Before the Storm“ enthalten. Lediglich ein sinnloses Outfit-DLC ist noch vorhanden, welches nochmal 5 Euro kostet.
Spielwelt:
Die Spielwelt ist sehr realistisch. Pflanzen und Zweige bewegen sich im Wind. Überall sind Tiere unterwegs und die Charaktere gehen ihrem Tagesgeschäft nach.
Fazit:
Wer die beiden Spiele noch nicht hat, sollte auf jeden Fall das Remastered kaufen, hier bekommt man für ein paar Euro mehr eine leicht bessere Grafik. Dass Life is Strange ein absoluter Pflichtkauf ist, für alle ist die eine tolle Story möchten, bleibt unbestritten. Wer die beiden Spiele aber schon hat kann das Remastered getrost ignorieren, die Anpassungen sind trival. Hier zeigt Square Enix wie Geldgeil sie geworden sind: Warum wurde keine deutsche Sprachausgabe mitgeliefert? Warum wurde die Steuerung der beiden Spiele nicht vereinheitlich? Warum fehlen jegliche Barrierefreiheitsoptionen? Warum wurde die Grafik nicht komplett überarbeitet? Warum kein Breitbild-Support? Warum gibt es keine neue alternativen Enden? Ja, richtig, all das hätte den Gewinn geschmälert, von wirklichen Verbesserungen fehlt jegliche Spur und man will nur die Kuh weiter melken.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Story + Entscheidungen + Fähigkeit die Zeit zu manipulieren |
– triviale Anpassungen im Remastered – keine deutsche Sprachausgabe – kein freies Speichern – Sammelobjekte – keinerlei Verbesserungen – kein Widescreen-Support – keine neuen alternativen Enden – sinnloses Outfit-DLC |
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