NoFear13
Forza Horizon 5
am 06. Januar 2022 unter Rennspiele, Review, Spiele-Blackliste, Test abgelegtStory:
Das Spiel dreht sich rund um das Horizon Festival in Mexico. Man selbst spielt den Rennfahrerstar und muss das Festival um weitere Außenposten erweiterten, die sich zugleich jeweils um einen anderen Renntyp drehen. Die Story ist langweilig und nur Beiwerk um neue Renntypen und Rennmissionen freizuschalten.
Grafik:
Die Grafik ist wirklich toll und verfügt über Raytracing. Auf aktueller Hardware kommt man auf höchsten Settings bei 2K auf stabilen 80 FPS. Auch tolle Wettereffekte wie Gewitter und Sandstürme sind vorhanden. Die Umgebung ist zerstörbar, allerdings ist oftmals nicht klar was zerstört werden kann und woran die Autos hängen bleiben. Leider sind die Zwischensequenzen im Kinoformat, was vor allem angesichts des Live-Renderings der Zwischensequenzen vollkommener Quatsch ist.
Sound:
Das Spiel ist vollvertont, selbst einige Vor- und Spitznamen aus denen man wählen darf kommen immer wieder vor. So wird man oftmals mit seinem gewählten Namen angesprochen. Die Sprecher sind sehr gut, wenn auch in jeder noch so brenzlichen Situation, komisch gut drauf. Die Motorengeräusche und Umgebungsgeräusche sind authentisch. Lediglich die Musikauswahl ist wirklich schlecht, in jedem Genre hat man sich für die schlechtesten Titel entschieden. Da sollte man nebenbei lieber streamen und die Radiolautstärke auf 0% drehen, wichtig da man die Radiosender aktiv lassen sollte für die Fähigkeitsmusik die höhere Kombos ermöglicht.
Steuerung:
Die Steuerung kann frei vergeben werden, die Standardsteuerung ist aber genretypisch. Die Steuerung geht daher sehr einfach von der Hand. Was etwas Schade ist, man kann sich nicht einfach mit der Maus umblicken, sondern mit den Pfeiltasten in die entsprechende Richtung blicken muss. Die Menüs und der Kameramodus, kann aber mit der Maus bedient werden.
Spielspaß:
Zu Begin wählt man aus einem Schwierigkeitsgrad, oder wählt aus verschiedenen Optionen. Von automatischer Schaltung, automatischer Lenkung über Bremsassistenzen sind alle möglichen Optionen dabei. Bei der KI wählt man aber nur aus jede menge Stufen. Je nachdem wie schwer man das Spiel gemacht hat, bekommt man dann einen höheren Geldgewinn durch die Rennen. Außerdem gibt es auch einige Barrierefreiheitsoptionen, wie die Verlangsamung im Offline-Modus. Danach darf man einen Charakter erstellen und dessen Geschlecht wählen, hier sind auch Prothesen möglich, oder ein Diverser-Charakter. Ist man dann im Spiel, sollte man nach einer kurzen Einführung schnellstmöglich den Online-Modus verlassen, um nicht von anderen Spielern im Free-Modus genervt zu werden. Selbst dann fahren nervige Drivatare, wie sie das Spiel nennt, durch die Gegend die Nicknames anderer Spieler tragen. Im Offline-Modus kommuniziert das Spiel trotzdem mit den Servern um Features, wie durch Spieler verschenkte Autos, erstellte Rennmodies, spielergenerierte Lackierungen, etc. abbilden zu können. Eine Unterbindung in der Firewall verhindert zwar einiges davon, die Drivatare bleiben aber mit ihren Namen vorhanden. Außerdem tauchen selbst im Offline-Modus, Online-Rennen auf der Map auf, bei deren Beitritt nach einer Online-Session gesucht wird. Die Kartenfilter sind hier unvollständig und lassen keine Filterung dieser Events zu.
Es gibt aber auch im Singleplayer genug zu tun, so sind jede Menge verschiedener Renntypen und Rennmissionen vorhanden. Die Map ist außerdem vollgestopft mit XP-Schildern, Blitzer-Challenges und weiteren kleinen Freifahrt-Events. Darunter sind auch Schnellreise-Schilder, die man erst alle zerstören muss, damit man kostenlos Schnellreisen darf. Eine vollständige Map, mit all diesen Schildern, kann für Echtgeld erworben werden. Pro Levelaufstieg erhält man Wheelspins, mit denen man zufällige Belohnungen gewinnen kann, darunter neue Autos, Klamotten, Emotes oder einfach Geld. Einen Premium-Wheelspin der 3 Belohnungen pro Dreh liefert, bekommt man dann wieder rum für Echtgeld. Des Weiteren gibt es im Spiel jeder Menge Herausforderungen, die wiederum mit neuen Autos, Emots oder Kleidung belohnen. Herausforderungen muss man aber auch erfüllen, um im Spiel die nächsten Events freizuschalten. Eine weitere Möglichkeit an Autos zu kommen sind die Scheunenfunde, dafür muss man in einem bestimmten Radius eine Scheune finden. Die Suche nach der Scheune ist aber einfach nur nervig, man sollte hier auf Online-Maps zurück greifen. Obwohl man so schon genug Autos bekommt, gibt es auch noch einen Autopass für Echtgeld. Insgesamt sind so über 500 Autos im Spiel, die in 6 Leistungskategorien eingeordnet sind. Anhand der gewählten Leistungskategorie, wird auch die der Gegner bestimmt. Für spektakuläre Fahrmanöver erhält man außerdem noch Automeisterungspunkte, mit denen man seine Lieblingsautos verbessern kann. Die Verbesserungen dienen allerdings nur dafür noch höhere Punktzahlen, mehr XP oder mehr Geld zu erhalten. Das Spiel enthält eine Questreihe, die zur Erweiterung des Festivals dient und so weitere Renntypen freischaltet. Ein weiteres Feature ist die Saison, die mit weiteren Belohnungen winkt und alle paar Tage durchwechselt. Die Saison-Rennen und auch einige Festival-Rennen müssen aber gegen sehr erfahrene Drivatare gespielt werden und nicht gegen den normal gewählten Schwierigkeitsgrad. Das ist vor allem problematisch, da die Gegner wie auf Schienen fahren und man so ohne Fahrtassistenzen kaum eine Chance hat. Gefühlt gängelt einen das Spiel ständig, wenn es abstürzt oder nach einem Neustart darf man vom gekauften oder geschenkten Haus neu losfahren. Vor allem, da die Schnellreise ja normalerweise kostet und auch nur zu anderen Häusern oder Festivals funktioniert. Rennen können auch nur vor Ort gestartet werden, was unnötiges umherfahren notwendig macht. Die Kartenfilter werden ebenfalls nicht gespeichert und müssen nach jedem Spielstart neu gewählt werden. Der Fotomodus ist auch nur dazu da, dass man noch mehr sammeln muss, nämlich ein Foto eines jeden Autos im Spiel. Die Herausforderungen sind teilweise viel zu schwer und kaum zu schaffen. Das Alles macht das Spiel oftmals zur Qual.
Spielwelt:
Die Spielwelt ist abwechslungsreich gestaltet, die verschiedenen Untergründe wirken sich authentisch auf die Fahrzeuge aus. Ein kleiner Bug ist vorhanden, wenn man nach einem Sprung komisch aufkommt, dann verschwinden die Reifen in der Untergrundtextur und man kann im ersten Moment nicht mehr richtig beschleunigen. Was die Spielwelt unglaubwürdig macht, sind die vielen Rennfahrer die durch die Gegend rasen. Es ist aber weder Polizei unterwegs, noch scheint sich der normale Verkehr an den Rennfahrern zu stören. Das die Spieler ihnen die Briefkästen und Mülleimer umfahren oder sie rammen, scheint keinen zu stören. Der nächtliche Lärm durch die Raser stört auch niemanden. Die Welt wirkt so wenig authentisch.
Fazit:
Forza Horizon ist eines der Spielreihen, die auch ruhig auf der Konsole verbleiben hätten können. Mit der aktuellen Spieliteration hat man aber wirklich die Spitze der Frechheit erreicht. Microtransactionen, die man versucht mit Gängelmechaniken, an den Spieler zu bekommen. Eine völlig defekte Gegner-Physik und Glücksspiel-Mechaniken sind völlig daneben. Das Einzige was man dem Spiel zu Gute halten muss ist der riesige Umfang von 40 Stunden und mehr, mit sehr abwechslungsreichen Rennstrecken. Wer also auf Schmerzen steht, wird auch mit Forza Horizon 5 seinen Spaß haben, alle anderen sollten besser zu wirklich guten Konkurrenztiteln wie Project Cars greifen.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Grafik + Onlinemodus kann verlassen werden + jede Menge Renntypen + viele Autos + Abwechslungsreiche Rennmissionen |
– Umschauen nicht mit der Maus möglich – Schwierigkeit wirkt sich auf Geldgewinn aus – Zwischensequenzen im Kinoformat – kein wirklicher Offline-Modus – Sammelobjekte – schlechte Musikauswahl – Microtransaktionen obwohl Vollpreis – kaum Neuerungen zum Vorgänger – trotz Einzelspielermodus werden Multiplayer-Events angezeigt – Saison muss immer gegen sehr erfahrene Gegner gespielt werden – Gegner-Physik – Glücksspiel-Inhalte – bei Spielbeitritt startet man wieder vom Haus – unzureichende Kartenfilter – Kartenfilter werden nicht gespeichert – Fotomodus verkommt zum Sammelmodus – Schnellreise nur zu Festival + Häusern möglich – Keine VR unterstützung |
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