Story:
In Tropico 3 spielt man auch diesmal wieder einen Präsident einer kleinen tropischen Insel, die man bewirtschaften sollte und gleichzeitig noch sein Volk zufrieden zu stellen um Aufstände, Mordanschläge, Entführungen zu verhindern und natürlich sich bei den nächsten Wahlen in 5 Jahren ein gutes Ergebnis zu sichern. Leider bietet das Spiel ansich keine richtige Storylinie selbst im Kampagnenmodus stehen die einzelnen Missionen in keinerlei Verbindung.
Grafik:
Die Grafik von Tropico 3 ist atemberaubend, die Häuser und die Umgebung sind wunderschön die Menschen werden sehr detailreich dargestellt und auch alle Features die aktuelle Grafikkarten bieten werden voll ausgelastet, entsprechend werden wohl die wenigsten die Grafik bis zum Anschlag drehen können, auf Ultra wird man wohl selbst mit einem eigentlich ziemlich modernen Rechner verzichten müssen, aber auch in High ist das Spiel noch sehr schön anzusehen. Leider hat man aber doch das Gefühl das der Resourcenverbrauch für die eigentliche Grafik doch recht hoch ist, was aber vor allem daran liegt wie weit man rauszoomt ist man sehr nah am Spielgeschehen schnellen die Frames schnell in die Höhe zoomt man dagegen weit heraus sinken die Frames schnell ab die 30er Grenze.
Sound:
Im allgemeinen ist der Sound recht nett, allerdings sind die vielen Popupdialoge meist nicht vertont und müssen manuell gelesen werden. Ein besonders tolles Feature ist der Radiosender von Tropico indem der Radiosprecher die aktuellen Geschehnisse auf den Punkt bringt. Aber auch die Wahlrede ist immer recht unterhaltend und kann auch entsprechend beeinflusst werden. Leider hat man nach einer Weile fast alles gehört und es wird immer lächerlicher. Was mir persönlich am besten gefallen hat ist die tolle Musik, die nach einer Zeit zum echten Ohrwurm wird und noch stundenlang nachdem man das Game ausgeschaltet hat vor sich hin summt.
Steuerung:
Das Spiel wird durchwegs mit der Maus gesteuert was ein wenig ärgerlich ist, ist das man mit der Maus sowohl Gebäude die man gerade bauen will dreht als auch raus und reinzoomt somit ist es nicht möglich zu zoomen wenn man ein Gebäude bauen möchte. Ansonsten ist die Steuerung recht gut durchdacht und umgesetzt. Dadurch das man die Gebäudeauswahl mit einem rechtsklick öffnen kann und das Spiel dann automatisch pausiert kann man super bauen und planen, so eine Steuerung wünscht man sich öfters.
Spielspaß:
Tropico 3 ist wieder wie die Vorgänger wirtschaftlich nur eine geringe Herausforderung, platziert man ein paar Produktionsgebäude macht man sehr schnell Gewinn, entsprechend schwerer ist es allerdings seine Bürger zufrieden zu stellen das liegt vor allem an den vielen Bedürfnissen die jeder Bürger hat und die nichtmal so einfach zu befriedigen sind auch braucht man eine sehr ausgewogene Arbeits und Bevölkerungsverhältnis hat man zu wenig Arbeit haben viele Leute kein Geld und leben deshalb lieber in selbst gebauten Hütten als in Mietwohnungen, was sich auf die allgemeine Zufriedenheit auswirkt, hat man zuviele Jobs werden nur die höher bezahlten Jobs ausgeführt die Grundjobs die meist den Gewinn der Insel ausmachen bleibt liegen. Natürlich kann man der Bevölkerung auch kostenlose Wohnungen überlassen und die Steuern senken, das führt einen aber schnell an den finanziellen Ruine. Das ist auch wieder eine Besonderheit von Tropico wie auch schon in Teil1 ist es wieder möglich Erlässe zu erlassen wie z.B. Nahrung für alle was dazu führt das der Nahrungsbedarf steigt, deshalb nicht mehr soviel Exportiert werden kann, dafür steigt allerdings die allgemeine Zufriedenheit. Auch andere Erlässe wie Alkoholverbot, etc. gibt es allerdings hat jeder dieser Erlässe seine Vor- und Nachteile und sollte genau abgewogen werden. Ein besonderes Feature ist das man vor jeder Mission einen Character auswählen oder Selbstgestalten kann, gestaltet man diesen selbst muss man ihm jeweils zwei stärken und schwächen zuteilen. Die Vorteile sind zum Beispiel Goldkind, was zu einem höheren Startkapital führen, die Nachteile sind z.B. Frauenheld was dazu führt das man zwar unter den dummen Frauen der Insel beliebter ist allerdings unter den intellektuellen Frauen an Beliebtheit verliert. Auch hier muss man wieder genau abwägen was man haben möchte. Ein besonderes Feature sind die vielen Events die sowohl Missionsspezifisch sind als auch immer mal wieder Zufällig auftreten oder von der aktuellen Situation abhängig sind, danach muss man immer mal wieder entscheiden was man tun möchte und auch wieder zwischen den Vor und Nachteilen der einzelnen Entscheidungen abwägen muss. Auch führen manche Entscheidungen zu späteren Entscheidungen und Ergebnissen. Ein tolles Beispiel hierfür ist die Mission indem die ganze Insel von der Ölindustrie lebt. Man besitzt zwei Ölquellen, im Laufe des Spiels warnen einige Experten davor das die Ölquellen eventuell bald trocken sind und man besser weitere Industrie aufbauen sollte. Einige Spielminuten später erhält man die Meldung das ein Amerikanischer Investor eine Ölquelle für 2000 kaufen möchte und einem jährlich bietet, leider führt das auch dazu das das Ansehen unter den Nationalisten abnimmt. Da man ich 1. wusste das ich durch Öl weit mehr als 5000 jährlich einnehmen kann und 2. keine Feinde unter den Nationalisten wollte die auf der Insel sehr stark vertreten waren entschied ich mich die Ölquelle zu behalten. Wenig später trocknet diese dann aus, natürlich war der böse Russe schuld. Jetzt wollen die Nationalisten das man ein Einwanderungsverbot erteilt da der Einwandererstrom einfach nicht abnehmen will obwohl die Insel eigentlich nicht mehr über den Reichtum wie früher verfügt, da ich allerdings schon eine recht blühende Touristmus und Tabakindustrie aufgebaut hatte die monatlich gewachsen ist wollte ich natürlich nicht auf die neuen Arbeiter verzichten wollte entschied ich mich dagegen. Das gefällt den Nationalisten garnicht und es kommt vermehrt zu Unruhen auf der Insel in deren Verlauf es zu Ausschreidungen zwischen den Nationalisten und den Immegranten kommt in deren Verlauf auch einige Mitglieder beider Seiten sterben müssen. Dann werden plötzlich immer wieder Touristen entführt, damit meiner Reiseindustrie kein Schaden zugefügt wird muss ich entweder Geld bezahlen oder ich schick meine Soldaten los allerdings besteht hier nur eine Chance von 60% das diese Erfolgreich sind. Da ich keine Lust haben mein Geld zum Fenster raus zuwerfen schick ich meine Kavallerie, Gott sei Dank, ist diese erfolgreich. Da sich die Situation auf der Insel immer weiter verschärft und dringend eine Lösung gefunden werden muss und die Nationalisten immer häufiger mit Schwachsinnsanträgen kommt wie alle Einwanderer die nicht von der Insel sind auf einen Dampfer zu setzen und heim zu schicken, die ich natürlich nicht annehmen kann, entwickelt einer meiner Berater ein sehr guten Antrag, der sogenannte Volksverjüngungsantrag, dieser sorgt dafür das alle Familiennamen in tropiconatische Namen umbenannt werden und so das ganze Volk zu Tropicojanern wird. Um die weitere Ausschreitungen zu verhindern stimme ich dem Antrag zu und sorge damit für Ruhe unter den Nationalisten. Allerdings gefällt das der ausländischen Presse überhaupt nicht, so fordert diese einen sofortigen Stopp der Einfuhr aller Produkte aus Tropico, da ich allerdings durch meine bisherigen Bemühungen hohes Ansehen bei den Amerikanern und Russen erhalten habe sinkt dieses nur gering und die Worte werden im Keim erstickt. Diese doch recht lange Ereignislinie ist nur ein geringes Beispiel für die vielen zufälligen Events, die sich immer wieder an die Situation der Insel anpassen, so kommt der optimale Spielspaß auf und das Spiel bietet immer wieder Abwechslung. Allerdings werden die Missionen spätestens in der zweiten Phase ziemlich herausforderend, weshalb der Spielspaß stark abnimmt.
Spielwelt:
Wie bereits erwähnt ist die Wirtschaft auf der Insel nicht gerade realistisch, so haben die meisten Gebäude nur geringe Betriebskosten und das Personal bringt einem später wenn sie plötzlich mehr Geld wollen um Hals und Kragen, bis auf diese kleine Schwäche ist die Spielwelt aber super geworden. Die Inseln sind alle durchwegs schön und realistisch gestaltet. Die Gebäude passen alle zur Insel, um höhere Gebäude bauen zu können benötigt man ein Stromkraftwerk, und eventuell ein Umspannwerk um die Reichweite zu erweitern.Die Personen auf der Insel sind alle individuell und haben ihre eigenen Bedürfnisse die sie unterschiedlich hoch bewerten und immer befriedigen. Brauchen sie z.B. medizinische Versorgung es ist allerdings noch kein Krankenhaus vorhanden nutzen sie gerne den örtlichen Heiler. Das alles macht die Welt unheimlich lebendig und liebenswert.
Fazit:
Alles in allem ist Tropico 3 zu einem würdigen Nachfolger von Tropico geworden. Entsprechend viel Spaß macht es den Leuten die Tropico schon geliebt haben. Besonders die vielen neuen Features und die neue Grafik machen Tropico 3 zu einer echten Empfehlung von allen Tropiconanern da draußen. Wer allerdings eine herausfordernte Wirtschaftssimulation sucht ist mit Tropico falsch beraten. Man sollte Tropico als das betrachten was es ist eine Inselsimulation die besonderen Wert auf die Befriedigung der Bedürfnisse der Inselbewohner liegt. Allerdings kann man auch ein Schwein sein und die Wahlergebnisse fälschen, was nicht nur dazu führt das die Bevölkerung einen an die Kehle möchten, sondern auch die Amerikaner und alle anderen die Hilfspakete streichen. Wer also schon immer mal als Regent einer Insel auftreten wollte sollte auf jeden Fall einen Blick auf Tropico 3 werfen.
Bewerte dieses Spiel:
(2 User haben abgestimmt. Durchschnitt: 2,50 von 5)
Loading...
Tropico 3 bei Amazon erwerben
Zur Galerie
Letzten Kommentare